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Liebe Unterstützer und Interessierte,


wie unsere Wissenschaftler, unsere Politiker, wie wir alle jetzt agieren, wird noch lange über die Corona-Krise hinaus definieren, wer wir als Gesellschaft sind. Die Bevölkerung zu überwachen, um die Pandemie einzudämmen, ist nicht, wer wir sein wollen.


Für uns, das Team von virus tracker, schliessen sich Schutz der Menschen und Schutz unserer Privatsphäre nicht aus. Dass es für diese Frage eine technische Lösung gibt, haben wir beim CodeVsCovid19-Hackathon bewiesen. Wir haben eine App entwickelt, bei der wir keine Bedenken hätten, sie auf unseren Telefonen zu installieren, da sie vollständig auf das Speichern von personenbezogenen Daten verzichtet.


Mehrere Teams hatten ähnliche Ideen und haben tolle Lösungen vorgestellt. Und eins können wir sagen: Wir sind sehr stolz auf die Arbeit der vielen Freiwilligen des Hackathons.


Inzwischen hat die Diskussion um Tracking-Apps Fahrt aufgenommen. Das Projekt PEPP-PT , das Anfang April von Forschern aus Deutschland und der Schweiz vorgestellt wurde, sah vielversprechend aus, weil es unter anderem ebenfalls einen dezentralen Ansatz verfolgte. Aus diesem Grund, und weil wir überzeugt sind, dass andere grossartige Projekte des Hackathons Förderung dringender gebrauchen können, haben wir uns entschieden, uns nicht auf die den 25 Top-Projekten angebotenen Fördergelder zu bewerben. Bis auf Weiteres werden wir die Arbeit an virus tracker ruhen lassen. Stattdessen wollen wir uns intensiv dafür einsetzen, dass bei keiner smartphonegestützten Contact-tracing-Lösung unnötige Kompromisse in Sachen Datenschutz eingegangen werden.


Der Chaos Computer Club hat die zentrale Lösung von PEPP-PT angesehen und warnt in einem offenen Brief an die deutsche Regierung davor. Was der CCC schreibt, entspricht auch unseren Ansprüchen an eine technische Unterstützung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus. Inzwischen hat sich das Forscherteam, das im Rahmen von PEPP-PT an einem dezentralen Ansatz arbeitete, unter dem Namen DP3T als eigenes Projekt von der Initiative abgespalten.


Für uns ist nicht wichtig, dass die beste Lösung unsere Namen trägt. Es ist wichtig, dass sie kommt. Schnell kommt. Wir allerdings auch erstaunt, dass bei der Debatte um eine solche Lösung die Persönlichkeitsrechte der Menschen, die eine solche Lösung eben nicht einschränken muss, so leichtfertig aufgegeben werden sollte.


Für uns ist es essenziell, dass die Lösung, für die sich die Regierungen entscheiden, die Rechte der Menschen achtet, ihren Quellcode öffentlich zur Verfügung stellt und damit transparent macht, was von den Nutzern wo gespeichert wird. Wissenschaftler und ehemalige Mitglieder der wissenschaftlichen Community haben eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Dass wir die Freiheit haben, uns mit grundlegenden Fragen im Rahmen der theoretischen Forschung zu beschäftigen, ist nur möglich, weil unsere Gesellschaft das fördert. Wissenschaftler, die an einer Lösung für die Coronakrise arbeiten, sollten sich dafür stark machen, die technisch beste Lösung mit dem maximalen Schutz der Menschen vorzulegen. Nicht mehr und nicht weniger.


An den Lösungen der CodeVsCovid19-Hackathon-Teams müssen sich alle künftigen Tracking-Apps messen. Was dort in 72 Stunden entstanden ist, muss die absolute Mindestanforderung für alle sein, die sich diesem Thema professionell widmen. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, Kontakte mit Infizierten mit einem Minimum an Nutzerdaten zu tracken – und dies mit frei verfügbarer Open-source-Software!


Euer virus-tracker-Team

Schütze dich
virus tracker informiert dich, wann und wie lange du Kontakt zu einer positiv getesteten Person hattest.

Schütze deine Mitmenschen
Bist du infiziert, informierst du alle Menschen, mit denen du in Kontakt warst, vollkommen anonym.

Schütze deine Privatsphäre
virus tracker teilt keine persönlichen Daten von dir, außer, du erlaubst es.

virus tracker sendet regelmäßig anonyme Bluetoothtoken aus …

und hört zu, welche anonymen Token in der Nähe sind.

Wie funktioniert virus tracker?

virus tracker speichert auf deinem Smartphone, welche Token es gesehen hat und welche es selbst ausgesendet hat.

Wirst du positiv getestet, gibst du oder dein Arzt diese Information in der App an.

virus tracker informiert die Datenbank, welche Token es in den vergangenen 14 Tagen gesendet hat.

Smartphones, die virus tracker installiert haben, prüfen nun, ob sie eines oder mehrere dieser Token gesehen haben, ohne zu wissen, ob sie zu einer oder mehreren Personen gehörten, und können den Nutzer informieren, dass er oder sie Kontakt hatte.

Wenn du es willst, kannst du deine Locationdaten anonym mit Forschern teilen. Du kannst selbst festlegen, ob du alle Daten oder nur bestimmte Zeiträume teilen möchtest. Deine Privatsphäre liegt in deiner Hand.


Bald erhältlich bei:

Details zur Entwicklung von virus tracker und unsere Dokumentation gibt es auf unserer DevPost-Seite und bei GitHub.

Wer sind wir?

Im Rahmen des #CodeVsCovid19-Hackatons hat sich ein motiviertes Team aus ehemaligen Doktoranden der ETH, Freiberufler*innen, Berater*innen und Spezialist*innen aus den verschiedensten Bereichen vernetzt und ist innert kürzester Zeit auf 18 Mitglieder angewachsen. Wie für das Virus, gibt es auch für dieses Team keine Grenzen und so setzt sich dieses aus Personen mit unterschiedlicher Herkunft zusammen. Ein Grossteil hat jedoch einen Bezug zur Schweiz, insbesondere zur ETH Zürich.

FAQs

Muss ich mich registrieren oder einloggen, um die App zu nutzen?

Nein. Anders als bei den meisten anderen Apps musst du dich für virus tracker nicht registrieren. Alle Daten werden ausschließlich auf deinem Smartphone gespeichert, bis du entscheidest, dass du sie teilst.

Welche Daten erhebt die App von mir?

virus tracker sendet regelmäßig wechselnde Bluetoothtoken aus, um sich anderen Smartphones zu zeigen. Das kannst dir das so vorstellen, dass dein Smartphone statt "Hallo, hier bin ich!" wahllose Zahlenkombinationen in den Raum ruft - und andere Smartphones mit der App das ebenfalls tun. Dein Smartphone speichert dabei, welche Token es wo und wann gesendet hat. Darüber hinaus speichert es, welche Tokens anderer Telefone es dabei wahrgenommen hat. Mehr personenbezogene Daten sind nicht nötig.

Verbraucht Bluetooth nicht viel zu viel Akku?

Nein. Das war früher tatsächlich mal ein Problem. Heute ist die Technologie so weit, dass dein Display weit mehr Strom benötigt und der Bedarf für die Bluetoothverbindung vernachlässigbar gering ist.

Schützt mich die App davor, mich zu infizieren?

Nein. Händewaschen, Social Distancing und generell eine gute Hygiene schützen dich. Doch 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Die App hilft dir, dich und andere zu informieren, wenn Kontakt zu einer infizierten Person bestand, und die entsprechenden Massnahmen zu ergreifen.

Wie stellt ihr sicher, dass wirklich nur geteilt wird, was ich teilen möchte?

Deine Daten bleiben auf deinem Smartphone bis du entscheidest, sie zu teilen. Der Quellcode für unsere Apps und auch für den Server sind öffentlich in Github hinterlegt.

Warum sollte ich meine Daten mit Virologen und Ärzten teilen?

For science! Deine Daten können zum Beispiel helfen, Orte zu finden, an denen sich viele Personen infiziert haben. Wissenschaftler müssen die Ausbreitung des Virus besser verstehen, um in Zukunft weitere Ausbreitungen gezielter zu vermeiden.

Warum müssen wir wissen, wer sich wann und wo angesteckt hat?

Müssen wir gar nicht! Wir wissen nicht, wer sich angesteckt hat: Diese Information bleibt auf deinem Telefon. Falls du positiv getestet wirst, kannst du dich entscheiden, deine Token für andere verfügbar zu machen. In diesem Fall wissen wir, welche Token infiziert sind. Wenn du deine Ortsdaten übermittelst, wissen wir auch, wo sich deine infizierten Token aufgehalten haben. Wir wissen nicht, zu wem welche Token gehören. Brauchen wir auch nicht, um andere schützen zu können.

Wieso sehe ich keine Map

Wenn Apps dir eine Map anzeigen, speichern sie deine Locationdaten und gleichen sie mit ihren Systemen ab. Genau das tun wir nicht, denn für uns kommt deine Privatsphäre an erster Stelle. Damit virus tracker funktioniert, brauchen wir ausschließlich die Information, welche Token dein Smartphone wann gesendet hat. Wenn du dich entscheidest, Locationdaten zu erfassen, geben wir sie ausschließlich an Wissenschaftler weiter, um die Ausbreitung des Virus zu analysieren.